"Wald für die Seele" bekommt neuen Standort - Projekt zieht um

Der „Wald für die Seele“ bekommt in Bad Kissingen einen neuen Standort, damit das Projekt eine langfristige Perspektive hat.

Wie die Stadt Bad Kissingen mitteilt, hat die Stiftung Bewusstseinswissenschaften Bad Kissingen im Jahre 2015 den „Wald für die Seele“ installiert und seitdem betreut. Die Anlage befindet sich auf einem Waldgrundstück im Eigentum der Stadt Bad Kissingen. Der entsprechende Pachtvertrag läuft im Jahre 2025 aus.

Um dem Projekt eine langfristige Perspektive zu geben plant die Stiftung Bewusstseinswissenschaften Bad Kissingen die Neuerrichtung als „Gärten der Seele“ auf einem Grundstück im Eigentum von Heiligenfeld in der Gemarkung Bad Kissingen. Der bisherige Standort wird aufgegeben und zurückgebaut.

Der Vorsitzende des Kuratoriums Dr. Joachim Galuska sieht im neuen Standort viele Vorteile: „Durch die Nähe zur Fachklinik Heiligenfeld wird es einfacher sein, das Gelände zu betreuen und auch Naturtherapie stärker einzubeziehen. Waldbaden und Waldtherapie sind inzwischen international verbreitete Ansätze. Darüber hinaus besteht in Zukunft eine größere Unabhängigkeit und Eigenständigkeit für die Weiterentwicklung des Projekts.“

Oberbürgermeister Dr. Dirk Vogel freut sich, dass das Projekt weiterhin in der Stadt Bad Kissingen zu finden sein wird: „Der Wald für die Seele war ein Konzept und Ansatz, der seiner Zeit voraus war. Heute sind sogar institutionelle Ansätze wie Kur- und Heilwald eine Selbstverständlichkeit. Ich wünsche ihm an anderer Stelle in Bad Kissingen die verdiente Aufmerksamkeit und Wirkung auf allen Ebenen.“

Originalartikel vom 17.07.2023 Bad Kissingen: „Wald für die Seele“ bekommt neuen Standort – Projekt zieht um (infranken.de) 

Wald für die Seele im Marco Polo Reiseführer Bad Kissingen

Der Wald für die Seele ist im neu erschienen Marco Polo Reiseführer Bad Kissingen aufgenommen worden.
Den Abschnitt können Sie auf Seite 50/51 lesen, oder als Kopie nachfolgen.

Erhältlich ist der Marco Polo Reiseführer Bad Kissingen im örtlichen Buchhandel, in der Tourist-Information Arkadenbau oder im Onlineshop. Autor: Volker Häring

Vereinte Nationen zeichnen „Wald für die Seele“ aus

Der „Wald für die Seele“, ein Projekt der Stiftung Bewusstseinswissenschaften, wurde am 30. Oktober 2019 vor knapp hundert Gästen als offizielles Projekt der „UN-Dekade Biologische Vielfalt“ von den Vereinten Nationen ausgezeichnet. Die Würdigung des Projekts und dessen Initiators Dr. Joachim Galuska übernahm Hans Scholten als Mitglied der Fachjury „UN-Dekade Biologische Vielfalt“. Mit diesem, laut Vereinte Nationen „vorbildlichen Projekt wird ein deutliches Zeichen für das Engagement zur Erhaltung biologischer Vielfalt in Deutschland gesetzt“. Der „Wald für die Seele“ ist ein in Deutschland einzigartiges Projekt der Verbindung von Walderfahrung, Seelenerfahrung, Pflanzen- und Landschaftskunst sowie zu wesentlichen und tiefen Themen des Seelenlebens der Menschen. Bereiche des Waldes werden hier in seiner biologischen Vielfalt so gestaltet, dass sie unterschiedliche Erfahrungen der Seele anregen. „Die Jury der UN-Dekade war einstimmig der Meinung, dass diesem Projekt eine Auszeichnung gebührt“, ergänzte Scholten und fügte an, dass das Projekt mit seiner Vermittlung von Natursensibilität in der Auftrag der UN-Dekade passe. Mit seiner Multiplikationswirkung passe es sogar mit Schnittmengen in das Sonderprogramm „Soziale Natur – Natur für alle“.

„Sie alle wissen, unserer Erde unserem Planeten, diesem Staubkorn am Rande der Galaxis, inmitten eines Weltalls mit Milliarden von Galaxien, die wiederum Milliarden von Sternen beheimaten, – dieser unser Mutter Erde geht es schlecht“, mahnte Scholten. Lobende Worte fand das Mitglied der Fachjury für die Initiatoren des ausgezeichneten Projekts: „Sie stellen den Wald mit seinem Artenreichtum an Pflanzen und Tieren und mit seiner heilsamen Wirkung für den Menschen in den Mittelpunkt. Sie sind getrieben von der Sorge um die seelische Gesundheit unserer Gesellschaft. Dabei erkennen sie den Wald in seiner Wirkung auf unser Gemüt, unsere Gefühle und unsere Gesundheit als ganzheitliches Biotop für unsere Seele. “

Der Initiator des Projekts, Dr. Galuska, wies in seiner Rede darauf hin, dass die Auszeichnung für ihn eine ganz besondere Bedeutung habe. Es zeige, dass der „Wald für die Seele“ überregional verstanden und anerkannt werde, während die Verantwortlichen der Stadt Bad Kissingen den Sinn, die Botschaft und die Bedeutung des Projekts bis heute nicht verstanden hätten. Er spielte damit auf die Kündigung des Nutzungsvertrages vom „Wald für die Seele“ durch die Stadt Bad Kissingen an, die für ein riesiges Medienecho sorgte und deutschlandweit für Unverständnis sorgte. „Bad Kissingen muss endlich aufwachen und die Bedeutung des Waldes und unseres Leuchtturmprojektes erkennen, denn wir erhalten schon heute die Anerkennung der Vereinten Nationen, während man in Bad Kissingen noch auf die Anerkennung als UNESCO-Welterbe wartet“, fügte Galuska hinzu.
 

Ehrfurcht vor dem Leben
Während der „Wald für die Seele“ laut Galuska aus seiner Erschütterung über die seelische Überforderung in unserer Gesellschaft entstanden sei, gebe es für einen Arzt und Unternehmer noch einen weiteren Grund, sich um Wälder zu kümmern: die Gesundheit. „Wir wissen aus vielen internationalen Studien, dass Wald eine große gesundheitsfördernde, zum Teil sogar heilungsfördernde Wirkung bei Erkrankungen hat. Deshalb haben wir in Heiligenfeld die Zeichen der Zeit erkannt und auch Waldtherapie eingeführt. Wir evaluieren dies, messen also die Wirkung zusammen mit der Universität Regensburg und Prof. Dr. Thilo Hinterberger. Die Kurorte in Deutschland, die Bundesländer und auch die Bayerische Regierung haben auch die touristische Bedeutung erkannt und wir haben in Mecklenburg-Vorpommern, in Usedom, bereits den ersten anerkannten Kur- und Heilwald Europas. Warum Bad Kissingen es abgelehnt hat, im gerade gestarteten Projekt der Staatsregierung zur Entwicklung von Kriterien für solche Wälder als Pilotgemeinde mitzuwirken, bleibt mir ein Rätsel“, sagt Dr. Galuska.

„Bäume sind Lebewesen“, sagt Dr. Galuska und ergänzt, dass der Wald ja eigentlich ein großer Organismus sei, der aus Bäumen besteht, die durch ein riesiges Pilzmyl verbunden sind, und all die vielfältigen Tiere und Pflanzen als ein Ökosystem beherbergt. Er macht in diesem Zusammenhang auf Albert Schweizer (Arzt, Philosoph, Theologe) aufmerksam, der diese Zusammenhänge mit ‚Ehrfurcht vor dem Leben‘ genannt hatte. „Wir brauchen ein neues Bewusstsein für die Natur, den die Katastrophe beginnt ja damit, dass wir uns über die Natur stellen und uns das Recht nehmen, sie ohne Rücksicht zu verwerten“, so Dr. Galuska. Außerdem forderte er dazu auf, die Trennung von Mensch und Natur zu überwinden.

Landrat Thomas Bold wies in seiner Rede auf die Bedeutung des Waldes, für den Landkreis hin, in dem immerhin 48 Prozent der Fläche aus Waldboden besteht. Er sprach die vielfältige Wirkung des Waldes, vor allem die Wirkung auf die Gesundheit an. Vor vielen Jahren habe man über Themen wie Waldbaden noch nicht gesprochen, doch mit der Zeit wird ihm immer mehr bewusst, was es bedeutet in die Natur einzutauchen. Landrat Bold erinnerte auch noch mal daran, dass der Landkreis das Projekt „Wald für die Seele“ als LEADER-Projekt einstimmig unterstützt hat.

Hintergrund
Die Vereinten Nationen haben den Zeitraum von 2011 bis 2020 als UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgerufen, um dem weltweiten Rückgang der Naturvielfalt entgegenzuwirken. Ein breit verankertes Bewusstsein in unserer Gesellschaft für den großen Wert der Biodiversität ist eine wichtige Voraussetzung. Die UN-Dekade Biologische Vielfalt in Deutschland lenkt mit der Auszeichnung vorbildlicher Projekte den Blick auf den Wert der Naturvielfalt und die Chancen, die sie uns bietet. Gleichzeitig zeigen diese Modellprojekte, wie konkrete Maßnahmen zum Erhalt biologischer Vielfalt, ihrer nachhaltige Nutzung oder der Vermittlung praktisch aussehen können.

Über die Auszeichnung von Projekten entscheidet eine unabhängige Fachjury, an der Vertreter/innen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen beteiligt sind. Die UN-Dekade Fachjury tagt zweimal im Jahr. Zur Beteiligung am Wettbewerb bestehen keine Fristen. Eine Bewerbung als UN-Dekade-Projekt erfolgt online bei der Geschäftsstelle UN-Dekade Biologische Vielfalt unter www.undekade-biologischevielfalt.de.

Der Begriff „biologische Vielfalt“ umfasst die Vielzahl der Tier- und Pflanzenarten sowie die Vielfalt der Mikroorganismen und Pilze. Einbezogen wird auch die genetische Vielfalt innerhalb der Arten, die sich bei Pflanzen in den verschiedenen Sorten wiederspiegelt und sich bei Tieren mit den Rassen verbindet. Aber auch die verschiedenen Lebensräume und komplexe ökologische Wechselwirkungen sind Teil der biologischen Vielfalt. Die Biodiversität ist Voraussetzung für das Funktionieren der Ökosysteme mit ihren verschiedenen Ökosystemleistungen.

Unser Bild zeigt von links: Landrat Thomas Bold, Dr. Joachim Galuska, Initiator des Projektes "Wald für die Seele" und Hans Scholten, Mitglied der Fachjury „UN-Dekade Biologische Vielfalt“. Fotos: Kai Fraass

Wald für die Seele Ausstellung

Hier sind einige Bilder aus dem Fotowettbewerb und der Ausstellung zum „Wald für die Seele“, die vom 03.12.2018 bis 08.03.2019 in der Regionalvinothek KissVino ausgestellt waren.

Ausstellungseröffnung